Altersdurchmischtes und altersgruppenspezifisches Lernen
Hinter der Organisation von Jahrgangsklassen steht die Annahme, dass gleichaltrige Schülerinnen und Schüler in etwa die gleichen Lernvoraussetzungen mitbringen. Diese Annahme ist falsch, und die Ausrichtung des Unterrichts auf Jahrgänge ist eine trügerische Falle, weil sie zu homogenem Denken und Handeln verleitet. In altersgemischten Lerngruppen sind Entwicklungs- und Leistungsunterschiede selbstverständlich. Wir schaffen in altersdurchmischten und altersspezifischen Lerngruppen Gelegenheiten, etwas gemeinsam zu entdecken, zu handeln und zu lernen.
Die Unterschiede zwischen den Kindern werden aktiv genutzt und als Chance gesehen. Unsere Lernenden sind auch Fachexpertinnen und Experten, Tutorinnen und Tutoren oder Projektleiterinnen und Projektleiter und können in Gruppen unterschiedliche Rollen wahrnehmen. So kann ein Kind, das bereits Lesen und Schreiben kann, einem anderen Kind z.B. die richtige Schreibabfolge von Buchstaben und Zahlen zeigen, ein jüngeres Kind, das z.B. schon gut Zöpfe flechten oder Schuhe binden kann, kann dies durchaus den „größeren“ Kindern lernen.
Für uns ist wichtig, dass Lehren und Lernen nicht zwangsläufig von groß nach klein oder von oben nach unten passiert.
Bei der Wahl eines gemeinsamen Lerngegenstandes achten wir darauf, dass Lerninhalte auf den verschiedenen Entwicklungs- und Leistungsniveaus erarbeitet werden können.
Beispiel: Orientierung im Zahlenraum
Wir arbeiten gleichzeitig im ZR 5, 2o und 100 und 1000. Alle Kinder arbeiten an einem Lerngegenstand, aber auf ihrem individuellen Entwicklungs- und Leistungsniveau.