Altersdurchmischtes und altersgruppenspezifisches Lernen
„Das Kind ist nicht ein Gefäß, das gefüllt,
sondern ein Feuer, das entzündet werden will.“
— François Rabelais
In der Praxisschule Feldkirch lernen Kinder altersgemischt und gemeinsam, nicht getrennt nach Jahrgängen.
Denn Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell – in ihren Interessen, Fähigkeiten und Lernzugängen.
Das klassische Denken in Jahrgangsklassen übersieht diese Vielfalt und erzeugt künstliche Grenzen, die es in der Realität gar nicht gibt.
In unseren altersdurchmischten Lerngruppen sehen wir Unterschiede als Chance.
Ältere Kinder übernehmen Verantwortung, erklären, unterstützen und werden so selbst zu Lernbegleiter:innen.
Jüngere Kinder bringen oft frische Ideen, andere Perspektiven und Fähigkeiten ein, die ihre älteren Mitschüler:innen bereichern.
So entsteht ein Miteinander, das von Kooperation, gegenseitiger Wertschätzung und echter Lernfreude geprägt ist.
Kinder übernehmen in Projekten oder Lernphasen unterschiedliche Rollen – als Tutor:innen, Expert:innen oder Teamleiter:innen.
Ein Kind, das schon flüssig liest, hilft einem anderen beim Schreiben; ein jüngeres Kind zeigt, wie man Zöpfe flechtet oder sorgfältig Schuhe bindet.
Lehren und Lernen geschieht bei uns nicht von oben nach unten, sondern wechselseitig – voneinander und miteinander.
Beim gemeinsamen Lernen achten wir darauf, dass alle Kinder am selben Thema auf ihrem eigenen Niveau arbeiten.
Beispiel: Beim Thema „Orientierung im Zahlenraum“ arbeiten Kinder gleichzeitig im Zahlenraum 5, 20, 100 oder 1000 – je nach ihrem Entwicklungsstand.
So bleibt der Lerngegenstand für alle derselbe, aber die Zugänge sind individuell.
Dieses Lernen in Vielfalt fördert Selbstvertrauen, Verantwortungsbewusstsein und die Erfahrung, dass jeder Mensch etwas kann – und dass wir gemeinsam am besten lernen.


